Starker Auftakt der J/70 Klasse bei der Kieler Woche: Inklusive Teams zeigen, dass ambitionierter Regattasport keine Grenzen kennt
Kiel, Juni 2025 – Mit vier inklusiven Crews startet die J/70 Klasse in die diesjährige Kieler Woche und setzt damit ein starkes Zeichen für gelebte Inklusion im Hochleistungssegelsport. Das Bat Sailing Team aus Hamburg ist mit gleich zwei Booten vertreten, während auch der Yacht Club Möhnesee und der Verein An Bord e.V. ihre inklusiven Teams ins Rennen schicken.
Paralympischer Glanz trifft auf Teamgeist
Besonders bemerkenswert: An Bord des Teams vom Yacht Club Möhnesee segelt mit Siggi Mainka ein paralympischer Goldmedaillengewinner mit. Seine Präsenz unterstreicht eindrucksvoll, dass inklusives Segeln und ambitionierter Regattasport nicht nur möglich sind, sondern sich gegenseitig bereichern und auf höchstem Niveau ergänzen.
Das Bat Sailing Team – Pioniere der Inklusion
Das Bat Sailing Team, dessen Name sich vom englischen Begriff für Fledermaus ableitet („kann nicht sehen, aber fliegen“), wurde Ende 2020 aus einem Segel-Workshop für blinde und sehbehinderte Personen heraus gegründet. Als Gemeinschaftsprojekt des Norddeutschen Regatta Vereins und Wir sind Wir Inclusion in Sailing e.V. besteht das Team aus 13 aktiven Mitgliedern – darunter Blinde, Sehbehinderte, eine Gehörslose sowie Hörende und Sehende. Seit 2021 nimmt das stetig gewachsene Team erfolgreich an der Kieler Woche teil und hat es 2024 sogar geschafft, in die 2. Segel-Bundesliga aufzusteigen, wo sie als erstes inklusives Team den Klassenerhalt sichern konnten. Mit Susann Beucke, Silbermedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen in Tokio, hat das Team eine prominente Schirmherrin gefunden. Die wissenschaftliche Begleitung durch die Universität Hamburg zeigt: „Segeln ist eine der inklusivsten Sportarten.“
Bewegung wächst stetig
Die Tatsache, dass bei der diesjährigen Kieler Woche gleich vier inklusive Teams in der J/70 Klasse an den Start gehen, zeigt den wachsenden Erfolg dieser Bewegung. Was 2021 mit einem Boot begann, hat sich zu einer kleinen, aber kraftvollen Flotte entwickelt, die auf der Regattabahn für Respekt sorgt und zeigt: Die meisten Hürden zur Inklusion bestehen nur in der Vorstellungskraft derjenigen, die damit noch keine Berührung hatten.
Erfolgreicher erster Tag auf dem Wasser
Bei idealen Bedingungen mit 10-13 Knoten Wind und fast 60 J/70 Yachten an der Startlinie absolvierten die Teams am ersten Tag drei Wettfahrten. Die inklusiven Crews zeigten dabei solide Leistungen im hochkarätigen Feld: Das Bat Sailing Team liegt mit seinen beiden Crews auf den Plätzen 33 und 56, während das Team vom Yacht Club Möhnesee mit Siggi Mainka sich auf Platz 46 positionierte. Der Verein An Bord e.V. belegt nach dem ersten Tag Platz 55.
Diese Platzierungen im Mittelfeld des starken Teilnehmerfeldes unterstreichen eindrucksvoll, dass die inklusiven Teams nicht nur dabei sind, sondern aktiv um gute Positionen kämpfen. Bis Sonntag wird noch gesegelt und alle freuen sich auf tolle Segelbedingungen in Kiel. Die kommenden Tage versprechen spannende Wettkämpfe – eines ist jedoch jetzt schon sicher: Die Teilnahme dieser vier inklusiven Crews ist ein Gewinn für den gesamten Segelsport und ein leuchtendes Beispiel dafür, dass ambitionierter Regattasport keine Grenzen kennt.
Alle aktuellen Ergebnisse der J/70 Klasse bei der Kieler Woche 2025 finden Sie unter: https://manage2sail.com/de-DE/event/kiwo2025#!/results?classId=2e689245-a22a-4833-b0f5-5a71fc29b4fe