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Frauensegeln weltweit im Aufschwung

Frauensegeln weltweit im Aufschwung

Frauen von drei Kontinenten haben sich auf den Weg zum Helga Cup 2024 gemacht. Für einige ist es das Debüt beim Cup, andere haben bereits mehrmals teilgenommen und die Idee der weltweit größten Frauenregatta mit in ihre Heimat gebracht. Eins ist allen Teilnehmerinnen gemeinsam: Sie genießen den Austausch, das Netzwerken und das gute Miteinander mit den anderen Seglerinnen. Welchen Stellenwert das Frauensegeln in ihren Heimatländern hat und was der Helga Cup für sie bedeutet, erzählen Seglerinnen aus Australien, Kanada und der Schweiz.

Die weiteste Anreise zum Helga Cup hatte das Team „Maali Racing“ vom Royal Freshwater Bay Yacht Club aus Perth in Westaustralien (Foto). „Das Wort ‚Maali‘ stammt aus der Sprache der Aborigines und bedeutet ‚Schwarzer Schwan‘. Der Fluss, auf dem wir zu Hause segeln, heißt Swan River und darauf schwimmen schwarze Schwäne. So ist unser Teamname entstanden“, erklärt Susan Parker (63), die mit ihren Clubkolleginnen Caroline Gibsen (66) und Sandy Anderson (71) regelmäßig gemeinsam bei Regatten, oft auch im Ausland, antritt. Beim Helga Cup komplettiert die deutschstämmige, in Australien lebende Stefanie Effenberger das Team. In ihrer Heimat segeln die Australierinnen hauptsächlich Drachen. In einer J/70 saßen sie am Donnerstag beim Training auf der Außenalster zum ersten Mal. „Die Klasse ist bei uns nicht verbreitet. Zu Hause segeln wir in einem vergleichbaren westaustralischen Bootstyp ein ähnliches Regattaformat wie hier in Hamburg. Langfristig ist man dafür aber auf der Suche nach einem Bootstyp einer internationalen Klasse“, sagt Parker.

Die Segelbedingungen auf der Außenalster liegen den Frauen aus Perth, da sie denen auf dem Swan River sehr ähneln. Auch sonst sind sie begeistert vom Helga Cup und loben die gute, positive Atmosphäre beim Event. „Alle sind sehr freundlich und hilfsbereit. Es ist eine tolle Community hier. Wir werden in unserem Club auf jeden Fall Werbung für den Helga Cup machen“, sagt Caroline Gibsen. Und Interessentinnen müsste es in dem australischen Club genug geben, denn dort wird gezielt das Erwachsenentraining und speziell auch die Segelausbildung von Frauen gefördert.

Ein Land, wo das Frauensegeln ebenfalls viel Förderung erhält, ist die Schweiz, wo es die einzige reine Frauenliga gibt. „Unser Liga-Präsident setzt sich sehr für das Frauensegeln ein. Inzwischen ist der Zulauf bei der Frauenliga so groß, dass es zwei Ligen gibt“, sagt Claudia Vogt vom Team „Joy“ aus der Schweiz. Sie und ihre drei Mitstreiterinnen sind durch ein von der Hamburgerin Silke Basedow geleitetes Frauencamp auf dem Lago Maggiore auf den Helga Cup aufmerksam geworden. Die Schweizerinnen loben die von Basedow und Luisa Krüger ins Leben gerufene „Helga Akademie“, die sich an Frauenteams richtet.

Vom Helga-Cup-Gedanken einer reinen Frauenregatta mit einer tollen Gemeinschaft begeistert sind auch die Teilnehmerinnen aus Vancouver/Kanada, die mit zwei Teams beim Helga Cup vertreten sind und in der Vergangenheit bereits in anderer Besetzung teilgenommen haben. Das hatte sie so inspiriert, dass sie in ihrer Heimat im vergangenen Jahr ebenfalls eine erste Frauenregatta organisiert haben. Eine weitere ist in Planung. Um sich für die Regatta in Hamburg vorzubereiten, haben sich die Seglerinnen aus Vancouver extra vorab für ein Wochenende zwei J/70 aus den USA geliehen, da es die Klasse in Kanada nicht gibt. Die Segelbedingungen würden sich sehr von denen in ihrer Heimat auf dem Pazifik unterscheiden, aber es würde sehr viel Spaß machen, auf der Alster zu segeln, sagen die Frauen aus Vancouver. Eine große Hilfe wäre das Coaching auf dem Wasser.

Eine erfreuliche Tendenz können die drei Teams von drei verschiedenen Kontinenten allesamt bestätigen: Das Frauensegeln ist im Aufschwung und wird immer populärer, nicht nur bei den Seglerinnen selbst, sondern auch bei den Förderern. Auch wenn das Frauensegeln immer noch einen eher kleinen Anteil in der Segelwelt ausmacht, ist auf jeden Fall ein reger, immer stärker werdender Zulauf zu erkennen. Und wie gut reine Frauenteams beim Segeln funktionieren, das hat der Helga Cup erneut gezeigt. Die gute Resonanz auf das Event hilft, das Frauensegeln weiter voranzutreiben und den Helga-Cup-Gedanken in die Welt hinauszutragen. 

Text: Katrin Heidemann

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